Mit einem Minus von 1,8% gehörte der Nikkei 225 Index in der letzten Woche zu den größten Verlierern unter den Aktienindizes der Industrieländer. Sollte die Schwächephase anhalten, dann könnte die Vollendung einer negativen Trendumkehrformation (Doppel-Top) drohen.
Der japanische Leitindex befindet sich in einer sehr spannenden Ausgangslage. So hat er inzwischen fast die untere Begrenzung der Anfang Januar begonnen Konsolidierungszone erreicht.

Unterstellt man die weitere Gültigkeit der Konsolidierungszone, dann dürfte der Nikkei 225 jetzt nicht mehr viel tiefer fallen. Spätestens an der Marke von 18788 Punkten, dem Tief vom 24. Januar, sollte die Abwärtsbewegung stoppen. Danach sollte der Index wieder nach oben drehen in Richtung der oberen Begrenzung im Bereich von 19600 Punkten. Somit könnte unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten das aktuelle Marktniveau eine attraktive Einstiegsmöglichkeit bieten.

Allerdings besteht auch die Gefahr, dass die Marke von 18788 Punkten nach unten durchbrochen werden könnte. In diesem Fall kann die Vollendung einer negativen Trendumkehrformation (Doppel-Top) unterstellt werden. Dabei bilden die Hochpunkte vom 4. Januar (T1) und vom 13. März (T2) die beiden Tops. Bei 18788 Punkten verläuft die Nackenlinie (N), die durch das Tief vom 24. Januar definiert wird. Aus einer Vollendung der negativen Formation lässt sich ein weiteres Verlustpotenzial von 4,3% ableiten. Dies würde einem Indexstand von 17980 Punkten entsprechen.

Die 200-Tage-Linie verläuft aktuell bei 17726 Punkten (U2). Insofern könnte ein nachhaltiger Bruch unter die Marke von 18788 Punkten einen Test der 200-Tage-Linie ankündigen. Interessanter Weise lässt sich für die Marke von 18784 Punkten ein weiteres relevantes Unterstützungsniveau herleiten: Seit Sommer letzten Jahres hatten Schwächephasen beim Nikkei 225 ein Verlustausmaß von maximal 4,3%, bereinigt um den kurzfristigen Trump-Ausreißer vom 9. November. Bezogen auf das 52-Wochen-Hoch entspricht eine Korrektur um 4,3% einem Indexstand von 18784 Punkten. Diese Marke befindet sich nur 3 Punkte unter der Nackenlinie. Ein nachhaltiger Bruch unter dieses Niveau würde die Wahrscheinlichkeit für weitere Verluste deutlich erhöhen.

In der letzten Woche lieferte der Nikkei 225 bereits ein deutliches Warnsignal. So rutschte der Index unter die im Sommer 2016 gestartete Aufwärtstrendlinie (L1).

Interessierte Anleger sollten bedenken, dass über die Kursrisiken hinaus noch Währungsrisiken zu berücksichtigen sind, die sich aus dem Wechselkurs Euro gegenüber dem japanischen Yen ergeben.

*Definition Indexkonzentration:
Hoch: Die Top 5 Indexgewichte haben zusammen eine Gewichtung von über 50%. Mittel: Die Top 10 Indexgewichte haben zusammen eine Gewichtung von über 50%. Gering: Die Top 10 Indexgewichte haben zusammen eine Gewichtung von unter 50%.